
Gaming, Chatten, Soziale Netzwerke und Streaming – Mediennutzung ist vielseitig, nicht mehr wegzudenken und ein Teil deines Alltags. Das Mediennutzungsverhalten vieler Menschen besteht aus einem Mix, aber wieviel Nutzung ist ein Problem oder welcher Umfang ganz normal?
Eine dauerhafte problematische Nutzung von digitalen Medien, kann zu einer sog. Internetnutzungsstörung führen. Sie ist allgemein auch unter dem Begriff Medienabhängigkeit bekannt. Doch welche Anzeichen deuten auf eine bereits problematische Nutzung hin und wie finde ich Kontakt zu Beratung und Therapie? Welche Angebote gibt es für mich als Multiplikatorin/Multiplikator für die Arbeit mit jungen Menschen und wo erhalte ich Informationen zu Fachartikeln und Schulungen zur Prävention der Medienabhängigkeit?
Folgend finden Sie eine Vielzahl an Informationen und Angeboten zu genau diesen Fragen.
Ab wann wird Mediennutzung zum Problem?
Keine Panik! Nur weil Medien genutzt werden, ist man noch lange nicht abhängig. Wenn aber das Gefühl entsteht die Kontrolle darüber wie oft oder wie lange Medien genutzt werden zu verlieren, ist es sicher gut sich weiter zu informieren. Auch wenn zum Beispiel bei Freunden oder Angehörigen eine sehr intensive Mediennutzung beobachtet wird oder einfach Interesse für das Thema da ist, gibt es auf dieser Seite weiterführende Informationen.
„Internetnutzungsstörung“, „Computerspielabhängigkeit“, „pathologischer Internetgebrauch“, „Internetsucht“ oder eben „Medienabhängigkeit“. Alle diese Begriffe bezeichnen Verhaltensweisen, bei welchen die Betroffenen gerade die Kontrolle über ihr Nutzungsverhalten verlieren oder bereits verloren haben. Dabei wird dem Körper nicht wie bei einer stoffgebundenen Sucht (z.B. Alkoholabhängigkeit) ein suchterzeugender Stoff von außen zugeführt. Vereinfacht gesagt wird der Körper von seinen eigenen Glückshormonen abhängig. So was kommt nicht nur bei einer problematischen Mediennutzung vor. Zum Beispiel haben Kaufsüchtige oder Workaholics diese Abhängigkeit vom eigenen Hormonspiegel ebenfalls gemeinsam. Die genannten Bilder gehören den sog. Verhaltenssüchten an. Wer an ihnen erkrankt hat davor, vereinfacht ausgedrückt, ein bestimmtes Verhalten in einem ungesunden Maß dauerhaft wiederholt um sich besser zu fühlen.
Die bestehende Diagnose der Weltgesundheitsorganisation (WHO) "Gaming Disorder" (engl. Computerspielsucht) bezieht sich hauptsächlich auf den Bereich des problematischen und pathologischen Computerspielens. Die unten aufgeführten Symptome können allerdings leicht für alle Mediennutzungstypen, also z. B. auch für die Nutzung von Social-Media oder Streaming von Serien usw. als Orientierung verwendet werden:
- Gaming Disorder zeigt sich häufig durch ein Muster von dauerhaftem oder unterbrochenem Spielen von digitalen Spielen on- wie offline.
- Der Verlust der Kontrolle über das eigene Verhalten äußert sich in Folgendem: dem Zeitpunkt, der Frequenz, der Intensität, der Dauer, dem Beenden und dem Kontext.
- Betroffene setzen ihr Verhalten trotz des Auftretens drastischer negativer Konsequenzen fort. Sie nehmen durch ihr fortgesetztes Verhalten negative Veränderungen im persönlichen, familiären und sozialen Umfeld hin. Auch gravierend negative Einschnitte in der Bildungs- und Berufslaufbahn (z.B. Schulabbruch, Verlust des Arbeitsplatzes) oder in der Wohnsituation sowie in weiteren wichtigen Bereichen des Lebens werden akzeptiert.
- Das problematische Verhaltensmuster kann episodisch oder dauerhaft auftreten. Für eine Diagnose wird ein Zeitraum von 12 Monaten zugrunde gelegt. Bei besonders intensiver Symptomatik kann dieser Zeitraum verkürzt werden.
Quelle: WHO
Zugegeben, die Diagnosekriterien sind nicht ganz einfach einzuordnen. Wenn das Gefühl besteht, dass eigene Verhalten könnte bereits problematisch sein oder wenn man sich z. B. wegen eines Freundes oder einer Freundin informiert, bietet sich ein Selbsttest an. Die Seite Ins-Netz-Gehen der BZgA wandelt die oben aufgeführten Kriterien in verständliche Fragen und bezieht sich auf die gesamte Bandbreite der Nutzungsmöglichkeiten. Dabei gibt die Seite am Ende Empfehlungen, was gute nächste Schritte sein können und kann sogar verwendet werden, wenn es um eine angehörige Person oder eine Freundin/Freund geht.
Hilfe gibt's auch online!
Ohne Anfahrt mit einer realen Person über das eigene Mediennutzungsverhalten sprechen? Wir haben niedrigschwellige Online-Beratungsstellen und -Ambulanzen, sowie weitere Angebote zu Behandlung und Therapie im folgenden aufgelistet.
DigiSucht
Onlineberatung zu allen Fragen rund um die Themen Drogen, Sucht, Substanzkonsum, Glücksspielen und Medienkonsum. Freundlich. Professionell. Anonym. Und kostenfrei!
https://www.suchtberatung.digital/
Das andere Leben
Das Programm „Das andere Leben“ unterstützt dich dabei, die richtige Balance zwischen der virtuellen und der realen Welt zu finden. Probiere es doch einfach aus. Es ist kostenlos.
https://www.ins-netz-gehen.de/das_andere_leben/home
OMPRIS Onlinesucht-Hilfe
Wenn Du das Gefühl hast keine Kontrolle mehr über Deine Internet- und Smartphonenutzung zuhaben, Deine Computerspielzeit oder Streamingzeit gerne reduzieren würdest, es aus eigener Kraft bisher aber nicht geschafft hast, bist Du bei OMPRIS genau richtig!
Elternratgeber zur Mediennutzung
Wie können sich Eltern verhalten? Welche Spiele überhaupt für das Alter eines Kindes geeignet? Und wie wichtig sind Regeln für einen ausgewogenen Medienkonsum? Auf diese und viele weitere Fragen geben die folgend aufgelisteten Angebote Antworten.
klicksafe für Eltern
klicksafe unterstützt dich als Eltern dabei, dein Kind Schritt für Schritt an Internet, PC-Spiele, Smartphone und Apps heranzuführen.
[!] SCHAU HIN
Die Initiative „SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht.“ hilft Familien bei der Medienerziehung.
https://www.schau-hin.info/sicherheit-risiken/mediensucht-wann-ist-viel-zu-viel
ins-netz-gehen
Die Seite unterstützt junge Menschen dabei, einen ausgeglichenen Umgang mit Medien zu finden, hält aber auch für dich als Eltern einiges an Informationen bereit.
https://www.ins-netz-gehen.de/
USK - Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle
Die USK ist eine Selbstkontrollinstanz der Hersteller von digitalen Spielen. Hier findest du Informationen zur Arbeitsweise und dem Aufbau der USK und einen Ratgeber für den Umgang mit den Umgang mit digitalen Spielen.
Schulungsangebote für Fachkräfte
Net-Piloten
Das Net Pilot*innen Programm wird in Rheinland-Pfalz zur Prävention von exzessivem und problematischem Medienkonsum bei jungen Menschen eingesetzt. Die Umsetzung mittels Peer-Ansatz erlaubt es den Teilnehmer*innen, auf Augenhöhe zu kommunizieren und von gleichaltrigen zu lernen.
Net-Piloten | Suchtprävention Rheinland-Pfalz
Grundausbildung Suchtprävention
Die Ausbildung richtet sich an die Lehrkräfte für Suchtprävention an Schulen und ist in ein Modulsystem gegliedert. Zielsetzung ist, dass alle Suchtpräventionslehrkräfte der Schulen in Rheinland-Pfalz an der Ausbildung teilnehmen.
GASP | Suchtprävention Rheinland-Pfalz
E-Learning-Angebote
Unser eLearning-Portal stellt Schulungen und fachliche Inhalte online und kostenlos zur Verfügung. Weitere Informationen finden Sie unter:
Suchtprävention in Rheinland-Pfalz
Unsere Kooperationspartner
Rund um das Thema Medienabhängigkeit gibt es eine ganze Reihe verschiedener Player. Wir bieten hier einen kurzen Überblick über Einrichtungen und Institutionen, mit welchen wir zur Prävention der Medienabhängigkeit intensiv zusammenarbeiten.
Fachverband Medienabhängigkeit
Der seit 2008 bundesweit aktive Verband, vereint Fachkräfte aus Prävention, Beratung, Therapie, Forschung und Lehre. Eines der Hauptanliegen des Verbandes ist es dabei, dass Krankheitsbild Medienabhängigkeit im Sinne der Betroffenen in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken.
http://www.fv-medienabhaengigkeit.de/
Ambulanz für Spielsucht
Die Ambulanz für Spielsucht der Universitätsmedizin Mainz ist eine der renommiertesten Anlaufstellen für die Therapie der Medienabhängigkeit im ambulanten Gruppen- und Einzelsetting.
Pädagogisches Landesinstitut Rheinland-Pfalz
Das Pl bietet eine große Palette an Workshops und Fortbildungen rund um das Thema Mediennutzung und Medienpädagogik an.
https://pl.bildung-rp.de/schwerpunktthemen.html
Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest
Erhebt jährlich Daten zum Umgang von Kindern und jungen Menschen mit neuen Medien z.B. in Form der KiM- und Jim-Studien.
https://www.mpfs.de/startseite/
Landesmedienanstalt RLP
Alle Informationen zu den Aufgaben und Angeboten der Landesmedienanstalt.
Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz
Kinder- und Jugendmedienschutz zukunftsfähig zu gestalten, ist eine herausragende gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Die Gestaltung als intelligentes Chancen- und Risikomanagement sichert dabei die Verwirklichung der Kinderrechte auf Schutz, Befähigung und Teilhabe auch und gerade in der digitalisierten Gesellschaft.
https://www.bag-jugendschutz.de/index.html
Kommission für Jugendmedienschutz
Die Kommission beurteilt Medieninhalte auf ihr Gefährdungspotential hin um Einflüsse der erwachsenen Welt auf die Entwicklung von jungen Menschen möglichst gering zu halten.
Unsere Aufgabengebiete
Zu den zentralen Aufgaben der Fachstelle Prävention der Medienabhängigkeit des LSJV gehören, neben der thematischen Betreuung der Regionalen Fachstellen Glücksspielsucht in Rheinland-Pfalz, das Erstellen und Vermitteln von Informationen zur Medienabhängigkeit, sowie die Vertretung des Landes Rheinland-Pfalz in den bundesweiten Arbeitskreisen der Länderkoordinator*innen Glücksspielsucht und Medienabhängigkeit.
An wen richtet sich unser Präventionsangebot?
- Alle Bürger*innen in RLP unter besonderem Hinblick auf junge Menschen.
- Fachkräfte der Regionalen Fachstellen Glücksspielsucht in Rheinland-Pfalz.
- Multiplikator*innen der außerschulischen und der schulischen Suchtprävention.
- Vertreter*innen und Vertreter der Selbsthilfe.
Weitere Informationen
Ansprechpartner

Christian Schaack
Region | Name | Einrichtung | Kontakt |
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Altenkirchen | Elke Richter |
Caritasverband Rhein-Wied-Sieg e.V.
Regionale Fachstelle Glücksspielsucht Wagnerstraße 1 57518 Betzdorf |
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Altenkirchen | Kira Onland |
Caritasverband Rhein-Wied-Sieg e.V.
Regionale Fachstelle Glücksspielsucht Heddesdorfer Str. 5 56564 Neuwied |
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Bad Ems | Martina Tretter |
Diakonisches Werk Rhein-Lahn
Fachstelle Prävention der Glücksspielsucht und Medienabhängigkeit Rhein-Lahn Römerstraße 94 56130 Bad Ems |
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Bad Ems | David Becker |
Diakonisches Werk Rhein-Lahn
Fachstelle Prävention der Glücksspielsucht und Medienabhängigkeit Rhein-Lahn Römerstraße 94 56130 Bad Ems |
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Bitburg | Waltraud Alten |
Caritasverband Westeifel e.V.
Fachstelle Spielsucht Brodenheckstr. 1 54634 Bitburg |
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Cochem | Bettina Löchel |
Caritasverband Mosel-Eifel- Hunsrück e.V.
Fachstelle Glücksspielsucht und Medienabhängigkeit Herrenstraße 9 56812 Cochem |
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Germersheim | Martin Reiß |
Therapieverbund Ludwigsmühle gGmbH
Fachstelle Spielsucht Trommelweg 11b 76726 Germersheim |
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Idar-Oberstein | Thomas Reichert |
Diakonisches Werk Obere Nahe
Fachstelle für Glücksspiel und Internetsucht Pappelstraße 1 55743 Idar-Oberstein |
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Ingelheim | Nicola Stecker |
Regionale Diakonie Rheinhessen
Beratungszentrum Ingelheim Georg-Rückert-Straße 24 55218 Ingelheim |
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Kaiserslautern | Naomi Afeworki |
Haus der Diakonie Kaiserslautern
Fachstelle Glücksspielsucht und Medienabhängigkeit Pirmasenser Straße 82 67655 Kaiserslautern |
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Koblenz | Sabine Radermacher |
Caritasverband Koblenz e.V.
Regionale Fachstelle Glücksspielsucht Im Metternicher Feld 14 56072 Koblenz |
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Koblenz | Ellen Meyer |
Caritasverband Koblenz e.V.
Regionale Fachstelle Glücksspielsucht Im Metternicher Feld 14 56072 Koblenz |
|
Kusel | Naomi Afeworki |
Haus der Diakonie Kusel
Fachstelle Glücksspielsucht und Medienabhängigkeit Marktstraße 31 66869 Kusel |
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Ludwigshafen/Bad Dürkheim | Johanna Bissinger |
Häuser der Diakonie Ludwigshafen und Bad Dürkheim
Fachstelle Glücksspielsucht und Medienabhängigkeit Turmstraße 10 67059 Ludwigshafen |
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Mainz | Christofer Bolwin |
Caritasverband Mainz e.V.
Fachstelle Glücksspielsucht Lotharstraße 11–13 55116 Mainz |
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Neustadt | Martin Reiß |
Therapieverbund Ludwigsmühle gGmbH
Fachstelle Spielsucht Schillerstraße 11 67434 Neustadt |
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Oppenheim | Wesley Amekudji |
Diakonisches Werk Rheinhessen
Beratungszentrum Oppenheim Am Markt 10 55276 Oppenheim |
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Pirmasens | N/A |
Haus der Diakonie
Fachstelle Glücksspielsucht und Medienabhängigkeit Waisenhausstraße 5 66954 Pirmasens |
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Prüm | Franz Urfels |
Caritasverband Westeifel e.V.
Fachstelle Spielsucht Kalvarienbergstraße 1 54595 Prüm |
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Speyer | Martin Hügel |
Therapieverbund Ludwigsmühle gGmbH
Fachstelle Spielsucht Heydenreichstraße 6 67346 Speyer |
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Trier | Sarah Adam |
Suchtberatung Trier e.V.
Die Tür Oerenstraße 15 54290 Trier |
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Trier | Christoph Nessler |
Suchtberatung Trier e.V.
Die Tür Oerenstraße 15 54290 Trier |
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Westerburg | Lisa Herkersdorf |
Diakonisches Werk im Westerwaldkreis
Suchtkrankenhilfe Hergenrother Straße 2a 56457 Westerburg |
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Westerburg | Annika Heinendirk |
Regionale Diakonie in Hessen und Nassau
Regionale Diakonie Westerwald Hergenrother Straße 2a 56457 Westerburg |
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Wittlich | Bettina Löchel |
Caritasverband Mosel-Eifel- Hunsrück e.V.
Fachstelle Glücksspielsucht und Medienabhängigkeit Herrenstraße 9 56812 Cochem |
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Worms | Mirko von Bothmer |
Caritasverband Worms e.V
PSBB Renzstraße 3 67547 Worms |
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Worms | Uwe Nichulski |
Caritasverband Worms e.V
PSBB Renzstraße 4 67547 Worms |
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Zweibrücken | N/A |
Haus der Diakonie
Fachstelle Glücksspielsucht Wallstraße 46 66482 Zweibrücken |